Montag, 1. Februar 2010
Hochzeit in Mumbai
Am 20. Januar 2010 haben Praveen und Minakshi in Mumbai geheiratet. Das Besondere: Ihre Hochzeit wurde nicht von ihren Eltern arrangiert, sondern sie haben sich verliebt, trotz unterschiedlicher Kaste und Herkunft. Praveen ist Brahmane, gehört damit der obersten Kaste der Priester und Lehrer an, während Minakshi aus der zweiten Kaste der Kshatrya (Herrscher und Krieger) stammt. Er ist aus Delhi, sie aus Maharashtra, alles in allem in der indischen Gesellschaft Grund genug, nicht heiraten zu können. Dennoch haben die beiden sich gegen ihre Eltern und ihr gesellschaftliches Umfeld durchgesetzt, was sicherlich nicht einfach war, auch heutzutage. Schließlich aber wurde geheiratet, mit dem Segen und der Unterstützung aller Verwandten.

Hier das glückliche Brautpaar:


Zu einer Hochzeit in Maharashtra-Tradition gehören wie überall viele, viele und noch mehr rituelle Handlungen, Gebete, Gesänge und Tamtam, wobei die Zeremonien hier - glücklicherweise - nur einen Tag dauern; in anderen indischen Landesteilen kann man auch mal fünf Tage heiraten (wie z.B. in Bihar, wo die Braut die gesamten fünf Tage nicht essen darf. Warum nicht? Keiner weiß es ...) Zwischendurch dürfen Braut und Bräutigam etwa vier mal ihr Outfit wechseln. Daher ist es auch kein Wunder, dass, sobald zum Lunch geklingelt wurde, alle Gäste urplötzlich verschwunden waren und das Brautpaar allein weiterzelebrieren durfte.







Auch ich durfte das Brautpaar segnen, zur Freude aller Tanten und Cousinen:





Kurz vor Schluss haben sich dann Brautpaar und alle Gäste nach draußen begeben und auf den Weg zum nächsten Tempel gemacht, wobei der Bräutigam hoch zu Ross sitzen darf.



Danach war dann noch Gelegenheit für Gruppenfotos in allen möglichen Varianten, Geschenke und Glückwünsche.



Und wenn man schon mal in Mumbai ist, muss man das auch ausnutzen. Also haben

Thijs und Akilesh (hier in der Mumbai Stadtbahn),


Sunil


und ich uns in voller Hochzeitsmontur noch auf den Weg in die Innenstadt gemacht und den Rest des Abends am Hafen und am Marine Drive mit Chaitea und Blick auf die nächtliche Mumbai Skyline verbracht.

Am nächsten Tag habe ich mich dann auf den Weg nach Goa gemacht - drei Tage Strand und Meer, Sonne hatte ich ja die letzten sechs Monate auch schon.



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